Lohr ist m.E. die letzte Chance für K+S. Wenn er es nicht schafft, wird vermutlich filetiert. Der Fairneß halber würde ich der Tabelle des Laien gerne die Gesamtabsatzmengen in den von K+S belieferten europäischen Ländern gegenüberstellen. Ich bezweifle, dass hier Marktanteile verloren gingen, sondern es hängt vermutlich vor allem daran, dass sich konventionelle Landwirtschaft in diesen Regionen auf dem Rückzug befindet (Stichworte: Überdüngung, Marktbereinigung, Betriebstransformation: Solarpark statt Dünger). Dazu, man hat es ja heute gesehen: hohe "Investitionen" in den Umweltschutz, also auch irgendwo rausgeworfenes Geld ohne ROI, nur für die Aufrechterhaltung des status quo, bis die deutschen Bergwerke erschöpft sind.
Irgendwie, trotz allem, auch ein bißchen tragisch das Ganze. Umso krasser, das wird jeden Tag deutlicher, das Verhalten von AR und VV 2015. Ich sehe natürlich, dass Lohr damals auch im Boot saß, aber vermutlich ohne großen Einfluß. Und klar, dass sie ihn befördert und mit ihm verlängert haben: Manager von Außen würden vermutlich ganz anders - unsentimental und unkumpelhaft - vorgehen. Sie haben, davon gehe ich mal aus, mit ihm nicht verlängert, weil es so gut läuft, sondern weil es sehr schlecht aussieht und sein Weg alternativlos ist, wenn man die Unternehmenstradition bewahren will (was, nehme ich mal an, tatsächlich noch immer und zwar solange es finanziell irgendwie geht, das oberste Gebot ist. Ein Bergwerksunternehmen ist ja keine Organisation, die man mal von ein paar 28 jährigen McKinseys durchleuchten läßt, um dann die Mittel in Wellness und Cloud zu investieren und zu diversifizieren... ).
Der entscheidende Punkt ist weniger der Kalipreis, sondern dass der Umweltschutz in der Eurozone heute rechtlich ganz anders im Sattel sitzt als noch in der letzten Generation. |