Naja Mr. Fresh ich könnte dir da etliche aufzählen. Angefangen von Banken über Genossenschaften, Pensionsfonds bis zu Versicherungen. Wenn nicht jetzt wann dann müsste eher die Frage sein. Wir haben aktuell eine der niedrigsten Zinsfasen, die es je gab und davon profitieren Windpark- wie auch Solarparkinvestoren doppelt. Zum einem gibt es derzeit kaum renditestarke Anlagemöglichenkeiten für Versicherungen oder Pensionsfonds und zum anderen ist Fremdkapital, also Bankkredite, recht billig um in Wind- bzw. Solarparks zu investieren. Das ist auch mit ein Grund warum Investitionen in Windparks und Solarparks derzeit global boomen und wohl auch sicher weiter boomen werden.
Ein weiterer Grund für den Boom bei den Eneuerbaren sind die mittlerweile konkurrenzfähigen Kosten (LCOE) gegenüber anderen konventionellen Energiearten. Dazu gab es in dieser Woche ein recht ausführliche Studie von Lazard ("Lazard's Levelized Cost of Energy Analysis-Version 7.0"). Windstrom ist laut Berechnungen von Lazard in den USA mit 0,023 - 0,085 $/kWh (0,017 – 0,063 €/kWh) inkl. den 30%igen Tax Credits von allen regenerativ erzeugten Stromarten die billigste Stromart und sogar günstiger als Strom aus Gas- und Dampfturbinenkraftwerken (Kombikraftwerken), deren Stromgestehungskosten sich zwischen 0,061 - 0,087 $/kWh (0,045 – 0,064 €/kWh) bewegen. Kohlekraftwerke liegen laut Lazard mit den Stromgestehungskosten in den USA zwischen 0,065 bis 0,145 $/kWh und Atomkraftwerke zwischen 0,086 bis 0,122 $/kWh. In Brasilien, Indien, Südafrika und Japan sieht es ganz ähnlich aus. Hier der Link zu dieser Lazard-Analyse:
http://gallery.mailchimp.com/...d_Levelized_Cost_of_Energy_v7.0.1.pdf
Das US-Energieministeriums hat in dieser Woche ebenfalls ein hoch interessante Studie heraus gegeben. Durch Wind- und Solarstrom könnten in den USA Brennstoffkosten von bis zu 7 Mrd. $ im Jahr vermieden werden. Ein weiterer interessanter Gesichtspunkt in dieser Analyse ist der Fakt, dass den US-Kraftwerken durch den Ausgleich der fluktuierenden Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen zuätzliche Betriebskosten von 35 bis 157 Mio. $ im Jahr entstehen werden. Das wird die konventionellen Kraftwerke teurer machen, während Wind- und Solarstrom immer billiger werden. Damit wird Windstrom noch konkurrenzfähiger. Ist zwar etwas absurd, aber so ist es. Hier der Link zu dieser Studie:
http://www.nrel.gov/news/press/2013/3299.html
Dazu gab es in dieser Woche noch mal was positives für Wind und Solar. Frankreich wird die schon lange beschlossene CO2-Steuer definitiv einführen und zuätzlich werden dann auch noch auf Atomkraftwerke Steuern erhoben. Damit geht es in Frankreich den dreckigen, alten, längst abgeschriebenen Kohlekraftwerken an den Kragen und wohl auch den alten, ebenfalls längst abgeschriebenen Atomkraftwerke, die ja großteils dazu beitragen, dass in Frankreich der Strom so billig ist. Zumal in Frankreich alle Atomkraftwerke nachgessert werden müssen auf neuste Sicherheitsstandards. Der französische Stromkonzern EDF muss deshalb laut einer Meldung in dieser Woche in seine 58 Atomkraftwerke 55 Mrd. $ an Investitionen stecken müssen, sonst müsste er sie dicht machen. Damit ist dann Schluß in Frankreich mit dem billigen Atomstrom aus den längst abgeschriebenen Atommeiler.
Wir stecken doch bei den EEs erst in Kinderschuhen. In den USA werden momentan nicht mal 1% des Stroms aus den Erneuerbaren gewonnen. Soviel zu "wann ist die Auslastung abgesättigt?". Das wird noch sehr sehr viele Jahre dauern bis es zu einer globalen Sättigung bei Wind und Solar kommen wird und wenn es in 5 bis 8 Jahren günstige Großstromspeicher geben wird, dann ist Wind und Solar eh nicht mehr aufzuhalten meiner Meinung nach, denn dann werden alle erneuerbaren Stromarten grundlastfähig sein.
Wohl wahr aus heutiger Sicht ist es verdammt schwer Kursziele zu bennen bzw. auszurechnen. Jedoch haben mittlerweile eigentlich alle Nordex-Analysten ihre Kursziele erhöht aufgrund der tollen Entwicklung der neu restrukturierten Nordex. Die WGZ-Bank, Independent Research, Warburg, die Commerzbank und zuletzt HSBC. HSBC hat das Nordex-Kursziel um 56% erhöht von 5,75 auf 9 €, weil sie ihre Gewinnprognosen für die Jahre 2013 bis 2015 um 20 bis 50% nachgebessern mussten. Eigentlich fehlt nur noch die Deutsche Bank und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Deutsche Bank ihre Nordex-Gewinnschätzungen nicht erhöhen wird und damit auch das Kursziel.
Keine Ahnung wie weit es bei Nordex gehen kann, aber wenn ich mir die Kursperformance von einigen Solaraktien so anschaue, dann könnte es noch recht weit gehen und zwar durchaus in Richtung 15 oder 20 Euro. Nicht gerade in diesem Jahr, aber im nächsten. Eine Sunpower hat in den letzten 12 Monate um 453%, Canadian Solar um 407% und Jinko Solar um 404% zugelegt. Nordex "gerade mal" um 284% in diesem Zeitraum.
Sicher ist die Nordex-Aktie mittlerweile nicht mehr gerade billig, aber mit den super Zukunftsaussichten und einer durchaus realistischen Übernahmefantasie muss man sich die Frage stellen was ist überhaupt billig bei der Nordex-Aktie und was nicht. Vor nicht mal 8 Wochen lagen die durchschnittlichen Analystenschätzungen bei Nordex für 2014 bei einem Gewinn je Aktie von 0,22 €. Aktuell liegt sie bei 0,32 €. Damit haben bzw. mussten die Herren Analysten ihre Gewinnschätzungen um 45% erhöhen aufgrund der guten Nordex-Zahlen und ich bin nach wie vor der Meinung, dass diese 0,32 € immer noch um einiges zu niedrig angesetzt ist. Sollte Nordex mit ihrer neuen Delta-Generation (N 100/3300 und N 117/3000) im kommenden Jahr einen ähnlichen Erfolg aufweisen können wie mit der N 117/2400, dann wird es für den Kurs absolut kein Halten mehr geben meiner Meinung nach und dann sind hier mit aller größter Wahrscheinlichkeit locker 20 € drin.
Wir haben derzeit ganz deutlich mit einem Aktienboom bei den EEs-Aktien zu tun und das hat mehrere Gründe, die ich großteils in dieser Post erwähnt habe. Zu allen fundamentalen Aussichten muss in einer Aktie Fantasie stecken dass sie steigt und in der Nordex-Aktie steckt halt derzeit viel Fantasie drin. Angefangen beim Zukunftsmarkt Wind über neue Produkte bis zu einer möglichen Übernahme.
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