Da gibt es noch einen viel tragischeren Fall, der mir untergekommen ist. Wäre eigentlich etwas für einen Schriftsteller, der was mit Chroniken hat. Die: von Eulenburgs.
Der Alte war im 19. Jahrhundert ganz dicke mit dem Kaiser (Willy Zwei). War preußischer Inneminister. Kam dann allerdings ins Gerede, weil er einmal mit irgendeinem jungen Kerl in den Urlaub fuhr. Der Kaiser wandte sich ab. Der Verdacht (mehr war es nicht) der Homosexualität reichte. Der Mann war sozial ausgeschieden. Man lebte dann in Schloss Liebenberg vor sich hin. Ein Sohn wurde ein guter Komponist. Sein Grab ist dort noch erhalten.
Dann kam der 1. Weltkrieg und danach der "kranke Frieden". So steht es in Liebenberg auf einem Stein. Und dann kam die elende Hitlerei. Die konservativen von Eulenburgs waren strikt dagegen. Einige der Nachkommen (und zugeheirateten) gingen in den Untergrund - zur roten Kapelle. Leider sind sie aufgeflogen - und von den Nazis hingerichtet worden.
Und als der Krieg dann vorbei war und die Nazis weg waren, kamen die Sozis. Die haben der Familie alles Grundeigentum einfach weggenommen. Schon tragisch. Eigentlich eine Sache, die sich für einen Roman eignet. |