@Pareto, danke für Deinen Blickwinkel darauf. Wie gesagt, eine Adjustierung des Kursziels ist OK, aber die Höhe ist mE der Tatsache geschuldet, dass er unbedingt auf „Halten“ gehen wollte und damit inkonsequent. Seine EBITDA-Schätzung für 2022/23 ging nach den Q1-Zahlen von 17/24 auf 12/16 Mio. Wende ich dieses Drittel weniger auf sein bisheriges Kursziel von 8 Euro an, dann lande ich vllt bei 5,50 Euro. Wenn der Kurs aber bei <3 Euro steht bei einem 5,50er Kursziel, muss ich bei „Kaufen“ bleiben und kann nicht auf „halten“ gehen. Reine Taktik, aber fundamental mE nicht passend.
Vllt liegt er mit seiner jetzigen Schätzung gut, aber vorher war der Hr. Pieper doch ziemlich durchgekn*llt unterwegs. Da gibt Delticom eine EBITDA Guidance von 16-20 Mio für 2021 und der hatte bis in den Oktober hinein eine Schätzung von 25 Mio. Da gibt Delticom Ende März eine 12-15 Mio EBITDA Guidance und Hr. Pieper macht daraus eine 17 Mio Schätzung (während Quirin schon damals auf 12 Mio gegangen ist). Wenn man als Analyst seine Schätzung 35% über die mittlere Company Guidance legt, dann wird man jedes Quartal enttäuscht. Sorry, aber das ist schon recht blamabel, wenn man so daneben liegt.
Noch zwei inhaltliche Dinge: ja, natürlich sind die Facts in 2022 andere als in 2021 und all Deine obigen Punkte sind valide. Aber genau das ist ja auch der Grund für die niedrige EBITDA Guidance des Unternehmens. Man muss also aufpassen, dass man kein „double counting“ hier veranstaltet.
Letzter Punkt: ja, Du hast zu Recht die Belastungsfaktoren aufzgezählt, einen Punkt sehe ich anders: Delti liefert keine Reifen für Neuwagen...dass momentan kaum Neuwagen verfügbar sind und stattdessen der Gebrauchtwagenmarkt leergefegt wird, sehe ich eher als Chance – da werden Reifen über Delticom bezogen. Zudem, wie BigBen schrieb, war Delticom kein Corona-Online-Shopping Profiteur, sondern eher belastet, weil weniger Kilometer auf "geschruppt" wurden (was bei den Benzinpreisen für dieses Jahr auch gelten mag). |