Focus Money: Guter Einstiegszeitpunkt bei Dyesol
Pflanzen wandeln bei der Photosynthese mit Hilfe des Farbstoffes Blattgrün beziehungsweise Chlorophyll Sonnenenergie in chemische Energie um. Seit Jahren arbeiten Firmen daran, es den Pflanzen gleichzutun und diesen Vorgang nachzuahmen.
Das australische Unternehmen Dyesol steht nach Ansicht der Experten von Focus Money vor dem industriellen Durchbruch, so Strom zu erzeugen. Die Farbstoff-Solarzellen (Grätzel-Zelle, nach dem Entwickler Michael Grätzel) weisen als einzigen Nachteil im Vergleich zu herkömmlichen Silizium-Solarzellen lediglich den geringeren Wirkungsgrad auf. Dyesol will den Effizienz-Unterschied aber bereits in drei Jahren stark reduzieren.
Dafür sind die Grätzel-Zellen praktisch, umweltfreundlich, weisen eine deutliche bessere Energiebilanz auf und sind wesentlich kostengünstiger. Damit ist eine gebäude-integrierte Photovoltaik möglich, da die Strom produzierende Farbschicht sowohl auf Glas, als auch auf Stahl oder Folien aufgetragen werden kann. Im Vergleich zu den Silizium-Zellen, welche temperaturabhängig Strom erzeugen, funktionieren die Grätzel-Zellen bei 25 Grad genauso wie bei 65 Grad Celsius. Dyesol erklärt, die Zellen des Konzerns würden mittlerweile 25 Jahre halten.
Neben Dyesol besitzen nur noch wenige Unternehmen, wie etwa Konarka oder G24, Lizenzen für die industrielle Nutzung der Farbstoffzelle. Dyesol-Vorstandsvorsitzender Clemens Betzel will nach dem erfolgreichen Testprojekt mit Tata Corus die Zusammenarbeit mit dem zweitgrößten europäischen Stahlkonzern vorantreiben. Betzel spricht derzeit mit Corus darüber, ein Gemeinschaftsunternehmen zu gründen, das mit einer Pilotanlage vier Millionen Quadratmeter Strom-Stahldach im Jahr herstellen kann.
Der deutsche Konzernchef sagte: "Wenn es eine schnelle Entscheidung bei Corus gibt, könnten in 18 Monaten Stahldächer für den Einsatz bei Industriegebäuden vom Band laufen." Im Glas-Segment kooperiert Dyesol mit dem weltgrößten Glasproduzenten Pilkington, der gerade versucht staatliche Förderungen zu bekommen, um mit Dyesol neuartige Strom-Fenster marktreif zu machen. In Deutschland könnte Dyesol mit BMW zusammenarbeiten, um Anwendungen im Automobil-Sektor zu entwickeln. Risikobereite Anleger sollten jetzt einsteigen.
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