QE basiert auf zwei nacheinander laufenden Geschäften:
1. Zunächst kauft eine Geschäftsbank Eurozonen-Staatsanleihen, z. B. aus Griechenland oder Italien. Hier fließt echtes Geld aus der Kasse der Bank in die Problemstaaten, die damit ihre Defizithaushalte finanzieren (egal ob die Schuldenquote bereits, wie in GR, bei über 185 % liegt).
2. Die EZB kauft nun (oft nur kurze Zeit später) der Geschäftsbank diese Staatsanleihe ab. Dies, behaupten Leute wie Fill, sei ein neutraler Vorgang, weil das Geld, das die Bank von der EZB für die Anleihen erhält, im Interbankenkreislauf bleibt (ein vermeintlich "nichtssagender Buchungsposten" wie Target 2).
Die Crux jedoch ist, dass mit dem Kauf dieser Anleihen ein Gefahrenübergang auf die EZB stattfindet: Zuvor (vor QE) hätte die Geschäftsbank, die z. B. ital. Staatsanleihen gekauft hat, das Nachsehen, da sie bei einer Pleite Italiens die Verluste in ihrer Bilanz verbuchen müsste. Sie würde den Ausfall abschreiben müssen. Nach dem EZB-Kauf hingegen trägt das Ausfallrisiko die EZB - und damit die Steuerzahler der Eurozone. Ginge Italien nach dem EZB-Aufkauf dieser Anleihen pleite, bekäme (statt vormals der Geschäftsbank) die EZB eine Bilanzschieflage. Und da die EZB Europas Steuerzahlen gehört, müssten diese die Bilanzschieflage aus den Staatskassen ausgleichen.
Letztlich ist QE also eine versteckte Variante davon, dass Europas Steuerzahler die EU-Problemstaaten DIREKT mit Dauerüberweisungen vor dem sonst sicheren Konkurs bewahren. |