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Lebenstraum Weltumradlung
Seite 56 von 57
neuester Beitrag: 21.09.16 23:03
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eröffnet am: | 07.04.13 21:19 von: | weltumradler | Anzahl Beiträge: | 1407 |
neuester Beitrag: | 21.09.16 23:03 von: | Catalina | Leser gesamt: | 374133 |
davon Heute: | 15 | |||
bewertet mit 128 Sternen |
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interessant
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witzig
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gut analysiert
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informativ
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https://de.wikipedia.org/wiki/Massai
Die Größe der Männer, ihre Farbenfrohe rote Gewänder hatten mir doch sehr imponiert.
http://massai.info/wp-content/uploads/2013/04/...ed-massai.info2_.jpg
http://4.bp.blogspot.com/-mwL9QGivs0Y/TZWG0Ew0bvI/...sai20village.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/99/Maasai_tribe.jpg
Gruß Welti
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http://www.garba.cz/kili/10e_reklama_kili_beer_b.jpg
Der heutige Tag stand ganz im Sinne des Mikumi NP und dementsprechend hoch motiviert fuhr ich kurz nach 6.30 los. Es schaute recht duster aus und teilweise nieselte es sogar leicht.
Nach einigen km passierte ich das Entrance NP Schild und auch hier konnte ich keine Zäune ausmachen. Die Tiere haben also freien Bewegungsraum und somit schwand auch die Angst vor den Löwen.
http://2.bp.blogspot.com/-HJQJsnL9HGM/T11QJB8qXdI/...00/DSCN4642.jpeg
http://www.dt800.de/tan_mikumi_map.jpg
Ich befand mich noch keine 5 Minuten im Park als ich ein gewaltiges Wildschwein outete. Was für ein prächtiges Exemplar, dieses war doch wesentlich größer als jene, welche ich in Botswana gesehen hatte. Zu Beginn sah ich auch zahlreiche Springböcke die mich wiederum ein wenig verwundert anschauten. Es folgte weitere tierische Begegnungen und zwar mit Gnus, Zebras, Elefanten und mindestens 10 Giraffen. Die drei Gnus sowie die Zebras sah ich das erste mal in freier Laufbahn.
Bei den Gnus fiel auf, dass sie äußerst schreckhaft waren. Obwohl sie mich bereits aus weiter Entfernung sahen rannten sie davon. Die Zebras standen im hohen Gras sodass nur ihr Köpfe zu sehen waren. bei den Giraffen hatte ich einen guten Überblick, sie blieben stehen und so konnte ich einige schöne Bilder schießen. Erstmals sah ich auch eine kleiner Elefantenherde von ca. 10 Tieren welches in der Mitte ein Junges hatten. Die Elefanten selbst wirkten jedoch um einiges kleiner als ihre Artgenossen aus Botswana.
Die erste Hälfte, so ca. 25-30km war äußerst Tierreich, danach plagte mich die Tse Tse Fliege. Diese Fliege überträgt neben der Rinderseuche auch die Schlafkrankheit auf die Menschen. Im Mikumi NP soll es drei Arten der Fliege geben und während der Fahrt wurde ich zweimal von ihnen gestochen. Sie fliegen schneller als ich fahre und somit hatte ich keine Chance ihnen zu entgehen. Aufgrund der Fliegen ist der NP wirtschaftlich nicht nutzbar und wird somit von Menschen wohl auch nie besiedelt werden, selbst die Massai sollen ihn meiden. Zuletzt wurde es wieder ein wenig hügeliger, die Sonne kam durch und ich begann sogar zu schwitzen.
Nach 52km hatte ich den NP wieder verlassen und bei der ersten Siedlung war es auch schon wieder vorbei mit den Fliegen. Ich bestellte mir eine Coke und bewunderte wieder die stolzen Massai, die ich zu Gesicht bekam. Die großen schlanken Körper, die roten Gewänder, der Hals- bzw. Armschmuck und die weißen Sandalen...., es ist einfach schön wie diese Leute ihre Tradition pflegen. Überrascht war ich dann doch, als einer von ihnen plötzlich so ca. 3km lang neben mir herfuhr - wir mussten beide lachen.
Die leute wohnen wieder in sehr einfachen Häusern und die Gegend sieht wieder sehr arm aus. Seit längerer Zeit wurde wieder gebettelt und es herrschte Fotografierverbot. Die Leute schrien schon nach Money, auch wenn ich nur die Natur fotografierte. Bei einigen Siedlungen knüpften die Leute herrlich bunte Körbe die sie an den Bäumen aufgehängt haben, mich erinnerte dies ein wenig an den Weihnachtsbaum.
Gruß Welti
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http://www.thomasmeixner.de/content/news/Afrika/tansania2.jpg (ein "Leidensgenosse")
Wie bereits schon einmal berichtet ist die Wasserversorgung wohl die schlechteste wie ich sie bisher sah. Nach Grundwasser wird nur selten gebohrt, vielleicht liegt dies einfach zu tief, Schöpfbrunnen wie ich sie zuletzt in Zambia sah gibt es nicht. Eine Wasserpumpe konnte ich nur äußerst vereinzelt sehen. In der Regel tragen die Frauen das kostbare Gut in Eimern oder Kanistern auf ihrem Kopf von irgendeiner Wasserstelle zu deren Behausungen.
http://www.strassenkinder-tansania.de/fotos/wasserholen.jpg
http://www.igs-enkenbach-alsenborn.de/aktuell/ruanda/IMG_1400.JPG (könnte auch aus Tansania sein)
Oftmals sieht man auch Radler, die drei Wasserbehälter transportieren. Zwei Behälter sind wie Satteltaschen hinten am Rad befestigt, der dritte darüber.
Hier in Chalinze wirbt eine etwas noblere Lodge mit fließend Wasser, ich hingegen habe mich mit "altem", schmutzigem Regenwasser? geduscht. Gestern in Morogoro waren die Auffangbehälter leer als ich abends gegen 22.00 ins Hotel kam. Bisher kannte ich das "Cutten" der Leitungen nur vom Strom....
Der heutige Tag war radlerisch gesehen nicht ganz so interessant, vermutlich bin ich zuletzt jedoch auch ein wenig verwöhnt worden. Es ging fast ständig bergauf, bergab wobei Chalinze vermutlich niedriger liegt als Morogoro.
Beim Start um 6.30 war der 2.136m hohe Lupanda nebelverhangen und es war angenehm kühl. Dies war eigentlich schon das schönste Landschaftsbild vom heutigen Tag. Später war ich dann mehr damit beschäftigt, dass mich keiner der zahlreichen LKW- und Busfahrer über den Haufen fuhr. Das Radeln auf der engen Straße ohne Standspur ist wirklich gefährlich, die Fahrer selbst aus meiner Sicht sehr draufgängerisch.... Auf den letzten 30km fuhr ich dann praktisch alleine auf einer neu geteerten Straße, der Verkehr musste auf eine Staubpiste ausweichen.
Morgen möchte ich nun die inoffizielle Hauptstadt Dar Es Salam erreichen, bis dorthin sollen es 110 km sein.
Gruß Welti
https://s3-eu-west-1.amazonaws.com/tripwolf-data/...ec5-48602/460.jpg (Pool spielen erleichtert den Kontakt in vielen Länder, auch in Afrika)
1
Erst im Jahre 1866 wurde die Stadt vom damaligen Sultan von Zansibar, Sayid Majid, gegründet und zählt mittlerweile mehrere Millionen Einwohner. Der Hauptgrund für die explosionsartige Entwicklung ist der natürliche Seehafen. Dies erkannte auch Bismarck und kaufte DAR dem Sultan im Jahre 1891 ab, zu diesem Zeitpunkt galt DAR als unbedeutender Fischereihafen. Heutzutage hat lediglich Mombasa einen wichtigeren Hafen in Ostafrika. DAR gilt nach Nairobi als 2. größte Stadt Ostafrikas.
http://www.visitcapitalcity.com/imagens/city/...aam/Dar-es-Salaam.jpg
http://www.urbanafrica.net/wp-content/uploads/...s_Salaam_traffic.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/...aam,_Tanzania.jpg
Soviel zur Bildung, nun jedoch zum Tagesgeschehen. Nachdem gestern Abend gar zweimal der Strom ausfiel floss der Schweiß auch Nachts in strömen. Die vorhandenen Moskitonetze hindern doch sehr die Luftzirkulation, wie auch immer werde ich jedoch wesentlich weniger gestochen als befürchtet.
Ich war richtig froh auf dem Rad zu sitzen da der Fahrtwind doch die meiste Kühlung bringt, zudem war es fast windstill sodass ich gut voran kam, 22,08 km/h. Seit langer Zeit hatte ich mal wieder das Gefühl "eben" zu fahren, zumindest teilweise.
Den Verkehr für die Stadteinfahrt hatte ich mir ehrlich gesagt schlimmer vorgestellt, viele der Verkehrsteilnehmer fahren wohl jedoch über Moshi bzw. Arusha. Nachdem ich nach 42km auch noch einen Standstreifen vorfand fühlte ich mich auch wieder sicher.....
Die Landschaft wurde nun zusehends subtropischer und ich sah zahlreiche Mango-, Ananas- und Kokusnußverkäufer am Straßenrand. So viele Palmen wie heute hatte ich in Afrika wohl noch nicht gesehen, wieder einmal waren es fast südostasiatische Verhältnisse. Für die Schönheiten der Landschaft hatte ich jedoch kaum Zeit, DAR spukte mir im Kopf herum.
Außerdem wurde es zunehmend düsterer und in den letzten beiden Stunden fuhr ich im Regen. Ich denke, dass ich selten so gerne nass geworden bin wie heute, es herrschten einfach ideale Radlertemperaturen für diese Breitengrade. Die Innenstadt war leicht zu finden, ein günstiges Hotel schon schwieriger. Das günstigste Hotel kostet 3`und war wahrlich nicht das schlechteste Zimmer ads ich mir anschaute. Geduscht habe ich mich unter fließendem Wasser...... Überrascht war ich dann doch, dass ich zwei Bleichgesichter sichtete doch haben wir uns bisher nicht unterhalten.
Gruß Welti
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https://de.wikipedia.org/wiki/Daressalam
Gruß Welti
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Heute Vormittag schlenderte ich ein wenig durch das Zentrum und auffallend waren die vielen Moscheen. Da heute ein islamischer Feiertag ist sind viele der Geschäfte geschlossen, und zugleich auch relativ wenig los auf den Straßen. Viele Muslime trugen wieder ihre weißen "Nachthemden" und sehen allesamt mehr wie gepflegt aus, viele von ihnen sind wohl wohlhabende Geschäftsleute.
Das wichtigste für mich heute war die Bargeldbeschaffung und bei der Barcley Bank konnte ich für 400 tanz. Schilling abheben. Ich habe mir deshalb so viel Geld besorgt da ich mir in Arusha noch 200 US $ cash besorgen möchte, später in Kenia evtl. noch weitere. Hätte ich keine US$ in cash gehabt so hätte ich hier in Tanzania ganz schön alt ausgesehen.
DAR war ja die erste Stadt, in der ich mit meiner VISA Card habe Geld abheben können.
Gruß Welti
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Während des Regenschauers war ich im Internetcafe und habe die BZ gelesen, gestern schrieb ich von dort aus ein ausführliches E-Mail an die Daheimgebliebenen. Von Tini hatte ich noch keinen positiven Bescheid über den Versand des Päckchen nach Nairobi und so bat ich sie nochmals um einen raschen Versand. Ehrlich gesagt bin ich mir gar nicht sicher ob sie mein Mail aus Iringa überhaupt erhalten hat.
Danach kaufte ich mir mal wieder einen Ersatzschlauch und sogar eine neue Luftpumpe. Es ist eine Alupumpe mit der das Aufpumpen leichter gehen müsste als mit der alten. Am liebsten hätte ich mir ja eine aus Stahl gekauft doch schien mir diese zu unhandlich und schwer.
Morgen möchte ich nun DAR Richtung Bagamoyo verlassen und eventuell dort einen weiteren Ruhetag einlegen. Ob ich von dort aus dann direkt Richtung Highway A14 radeln werde oder entlang der Küste bis Pangani weiß ich jetzt noch nicht. Die zweite Variante würde ich persönlich bevorzugen doch soll die Straße gemäß der 97er Dumont Ausgabe in einem schlechten Zustand sein.
Gestern Abend war ich das erste mal in meinem Leben in einem Casino und habe beim Automatenpoker 5`Schilling verloren. Es war nicht viel los dort und am meisten hatte es mir die hübsche Bedienung angetan. heute morgen habe ich dann gar 10`verloren sodass DAR ein teures Pflaster war. In 15 Tagen Tanzania habe ich nun 250 ausgegeben was einen Schnitt von stolzen 16,5/Tag bedeutet In diesem "günstigen" Reiseland sind dies entschieden zu viel, angestrebt waren maximal 13.
Gruß Welti
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Losgeradelt bin ich heute mal wieder gegen 6.00 und war wirklich froh DAR verlassen zu können. Letztendlich muss ich feststellen, dass sich dessen Besuch nicht gelohnt hat trotz der Multikuli Kulturen. Auf Anhieb fand ich die richtige Straße nach Bagamojo und schluckte auf den ersten 20km jede Menge Abgase. Mit gut aufgepumpten Rädern, die neue Pumpe scheint echt was zu taugen, kam ich flott voran. Nach passieren mehrerer kleinerer Orte wurde es merklich ruhiger, vielleicht zu ruhig.
Dann der erste Schreck am heutigen Tag. An einer der wenigen Steigungen am heutigen Tag musste ich den kleinsten Gang wählen doch versagte hierbei die Schaltung ihren Dienst. Auf der Höhe angekommen ahnte ich böses doch nach einigen Tropfen Öl sowie dem Groben entfernen des Schmutzes war der Defekt behoben. Zuerst dachte ich, dass irgend ein Nippel im Schaltgehäuse gebrochen war doch lag es letztendlich nur an der Wartung bzw. dem entfernten Schmutz. Richtig glücklich fuhr ich weiter und genoss das Radeln entlang der Palmen, kleinen orten sprich es war einfach nur idyllisch. Ab und zu hatte ich gar Blickkontakt zum Indischen Ozean den ich ja bisher nur von Hafengelände von DAR aus gesehen hatte.
Wie so unzählige male zuvor überholte ich einen Fußgänger an der Straße. Es war ein großer Mann, recht gut gebaut und hatte einen ca. 1,50m langen Stock in der Hand. kurz bevor ich ihn passierte schaute er mich recht böse an und drohte mit dem Stock. Ich wusste nicht so genau was er wollte und verlangsamte darauf die Fahrt. Er holte aus und zielte zum Glück Richtung Fahrtrichtung auf mich und "streichelte" leicht meine Kopfbedeckung. Ich war außer mir vor Wut, stieß einen lauten Fluch aus, stoppte Black Beauty und legte sie sanft auf die Straße. Aus welchen Gründen auch immer fuhr ich nicht weiter, lief fluchend auf den Mann zu und zeigte ihm den Stinkefinger. Plötzlich kam ein wesentlich kleinerer Mann aus dem Busch hervor und ich meinte er solle den flüchtenden aufhalten. Als dieser jedoch eine Machete zog war mir klar, dass die beiden zusammengehörten. ich selbst schnappte mir 2 größere am Straßenrand liegende Steine und lief schreiend auf die Männer zu. Wie auch immer habe ich für dieses unvernünftige Verhalten keine Erklärung, doch waren beide "Angreifer" über mein Verhalten so überrascht, dass sie flüchteten. Nachdem auch diese Situation glimpflich verlaufen war zitterten meine Knie und ich fuhr weiter.
War dies nun ein Zeichen Gottes meine Tour in Naiobi zu beenden schoss es mir durch den Kopf? Der Irak Krieg steht trotz Gegenstimmen von Rußland, Deutschland, Frankreich, Belgien und China unmittelbar bevor und was kommt danach? Die Muslime bzw. die arabische Welt wird enger zusammenrücken und wie werden sie sich Verhalten wenn ein Bleichgesicht, vielleicht ein Amerikaner an ihnen vorbeifährt? In manchen Gegenden würden wohl wieder vermehrt Steine geworfen werden, wenn es nur bei diesen bliebe..... Mal sehen wie meine weitere Fahrt nach Nairobi verläuft und wie ich mich dann entscheiden werde.
Kurz nach diesem Vorfall hielt ich an einer Tankstelle an und erfuhr dort, dass letztes Jahr an gleicher Stelle versucht wurde zwei Radler auszurauben. Hier in Bogamoyo erfuhr ich von einem Dänen, dass vor einigen Jahren auf diesem Teilstück ein Radler ermordet wurde. Beim Dänen selbst wurde hier vor zwei Wochen eingebrochen und als er sich versuchte zu wären brachen ihm die 5 Eindringlinge die linke Hand. Nach diesen Vorfällen bzw. Infos werde ich nun Richtung Highway fahren und die sandige Piste nach Pagani meiden, eigentlich schade denn die Landschaft ist bombastisch. die Orientierung Richtung Pagani soll allerdings äußerst schwierig sein.
Gruß Welti
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https://de.wikipedia.org/wiki/Bagamoyo
sowie einigen Bildern
aus meiner sicht würde es sich schon lohnen dort einige tage zu verweilen......
http://p5.focus.de/img/fotos/origs3687630/...1-99-02122-large-4-3.jpg
http://de.karibuworld.com.systranlinks.net/...M1001-bagamoyo-1475.jpg
http://simbaadventures.com/wp-content/uploads/2014/09/bagamoyo.jpg
http://4.bp.blogspot.com/-qa-aQ3M7DHY/UWXyLWA0LuI/...600/bagamoyo.jpg
gruß welti
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Mit kurz vor 12.00 war ich ja noch früh dran doch die Sonne begann die Wolkendecke aufzureißen. Ausschlaggebend für das Bleiben war wohl die Aussage eines Arabers der meinte, dass es hier in Msata die bessere Unterkunft gäbe. Das Bett sieht sauber aus und gemäß der Hotelbetreiberin soll es hier KEINE Moskitos geben...., diese Aussage würde ich wohl eher in das Reich der Fabeln geben.
Bis Segura sollen es knappe 140km sein und somit werde ich morgen wohl einen recht langen Radeltag vor mir haben. Moshi möchte ich bereits zwei Tage später erreichen.
Gestern Nachmittag habe ich dann doch noch einen kleinen Bummel durch Bagamoyo gemacht und der Ort hat mir dann doch gefallen - bei meiner Ankunft war ich wohl zu aufgewühlt.....
Bagamoyo ist wohl einer der geschichtsträchtigsten Orte Ostafrikas. Von 1887 - 1891 wurde es für Deutsch-Ostafrika zur Hauptstadt erklärt, aufgrund des günstigeren Hafengeländes wurde dies dann später DAR. Berühmt berüchtigt wurde Bagamoyo jedoch schon zuvor, da es als Hauptumschlagsplatz für den Sklavenhandel galt. Bagamoyo bedeutet so viel wie "lass dein Herz hier fallen".... Die Skalven, die den wochenlangen Fußmarsch überstanden / -lebt hatten wurden von hier aus nach Übersee verschifft. Wenn ich mir überlegen, dass dieser Menschenhandel gerade einmal 100 Jahre her ist läuft mir ein eiskalter Schauer über den Rücken. zu sehen gab es einige Schiffwracks sowie einiger verfallene Gebäude.
Das heutige Radeln begann mit 6.30 mal wieder recht früh, standesgemäß also. Während des ganzen Teilstücks sah ich keine 10 Fahrzeuge und die Straße war in einem schlechten Zustand, während starker Regenfälle ist sie vermutlich nicht befahrbar. So gesehen war es vermutlich richtig den Weg zur Hauptstraße zu wählen und nicht entlang der Küste zu fahren. Fast während der gesamt zurückgelegten Distanz sah ich brandgerodete "Felder". Die Leute verkaufen die Kohle wohl in Bagamoyo denn zu beginn des Tages kamen mir einige vollbeladene Pedaleure entgegen, oder eben doch in DAR. An manchen Stellen qualmten sogar noch die Köhleröfen.
Landschaftlich war es hauptsächlich ein Radeln entlang vieler Dornbuscharten und gespickt mit zahlreichen ups and downs. Das interessantes am heutigen Tage waren sicherlich die vielen kleinen Siedlungen entlang der Piste. manchmal hatte ich hier das Gefühl in das letzte Jahrhundert vesetzt geworden zu sein.
Gruß Welti
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Den Tagesabschnitt habe ich heute in 4 Etappen zurückgelegt und machte meine Pausen nach 37km (Abwewe), 73km (Mkata), nach 106km sowie hier in Segara? Heute Nacht habe ich recht gut geschlafen und wurde ohne Moskitonetz gerade einmal drei mal gestochen. Der Grund hierfür war das Anzünden eines Miscitocoils sowie das Einsprühen mit Autan sodass ich ausgeruht gegen 6.30 starten konnte. Aufgrund der guten Zirkulation war nicht einmal ein Ventilator nötig. Den ganzen Tag über ging es up and down wobei ich den höchsten Punkt vermutlich kurz vor Abwewe erreicht hatte. Mit einem geradelten Schnitt von 16,3 km/h erreichte ich den Ort und stärkte mich mit baked beans sowie einer Cola.
Seit gestern weiß ich, dass die günstigste Art Wasser zu kaufen nicht die der Plastikflaschen ist, sondern in 0,25 bzw. sogar 0,33 l verpackten Plastiktütchen. So abgepackt bekommt man für einen zwischen 5-6,7 l. Bei solch "günstigen" Preisen hat die Regierung wohl ein schlechtes Gewissen aufgrund der katastrophalen Wasserverhältnisse hier im Land.
Landschaftlich änderte sich eigentlich nichts, neben kleineren Ortschaften sieht man auch einzelne Häuser bzw. Siedlungen entlang der Straße. Großflächigen Maisanbau sieht man schon lange nicht mehr, es gibt noch viel dorniges, "unberührtes" Buschland. Immer wieder zeugen Brandrodungen von der Arbeit der Köhler, es wird jedoch äußerst selten alles abgeholzt. Die Dächer sind wohl mit dem dichtesten Material beschichtet, was ich bisher in Afrika gesehen habe.
Nach Morogoro habe ich so ca. 20km vor Segera meine 2 Sisalplantage hier in Afrika gesehen. Die Pflanze hat für mich eine Ähnlichkeit mit Kakteen und in bestimmten Zyklen werden die schwertartigen abgeschnitten. Diese dienen als Rohmaterial und werden zu einem milchigen Brei verarbeitet. Was man daraus macht?, u.a. Seile...
http://china-africa-reporting.co.za/wp-content/...06/sisal-baobab.jpg (Sisalfeld Tanzania)
http://www.arc.agric.za/uploads/images/1506_sisal5.jpg (die Ernte)
http://www.thalenstouw.nl/data/upload/Shop/images/8mm500mtr-2-0.jpg (Endprodukte, u.a. Seile)
Richtig enttäuscht war ich dann, als ich Segera erreichte. Ich dachte, dass der Ort recht groß wäre doch außer zahlreicher Verkaufsbuden gab`s nur ein pikefeines Hotel, welches Zimmer für 11`tanz.Sch. hatte. Mir blieb also nichts weiteres übrig als 2 km zurückzufahren zu einem wesentlich größeren Ort.
Segera verdankt seine Daseinsberechtigung wohl nur der 3 Wegekreuzung von Tonga (Indischer Ozean), Chalinze (auf dem Weg nach DAR bzw. Mbeya) und Moshi / Arusha.
Gruß Welti
0
Zur gewohnten Zeit fuhr ich los und die Berge waren abermals leicht wolkenverhangen. Zu Beginn glaubte ich ernsthaft, dass es heute noch regnen würde. Nach 1 km erreichte ich Segera und somit den Abzweig nach Moshi bzw. Tanga. Irgendwie kam in mir Kibostimmung auf und hierzu trugen auch sichtlich die umliegenden Berge bei. Ein Hinweisschild nach Korogwe? zeigte 22 km an und hier stärkte ich mich erst einmal mit einem Chai, einer Coke sowie 2 Chapatis. Es war vermutlich der hügeligste Teil des heutigen Tages und immer wieder sah ich Sisalplantagen. Der Ort hatte etliche Unterkünfte zu bieten und irgendwie gefiel er mir auch.
Nach 64km erreichte ich Mombo und dieser Ort gefiel mir noch besser. Ich hätte hier gerne Übernachtet doch das inzwischen gute Radlerwetter wollte ich ausnutzen, ein paar km mehr hätten es dann doch werden sollen. Von Korogwe nach Mombo fuhr ich größtenteils leicht bergauf dennoch konnte ich es gut laufen lassen. Ich folgte einer Gebirgskette Richtung Osten während es Richtung Westen recht flach aussah, eventuell die Ausläufer der Masai Steppe.
Auf alle Fälle änderte sich die Landschaft und von der grünen Vegetation der letzten Wochen/Monate war nicht mehr viel übrig geblieben, die Dornenbüsche waren wieder vermehrt zu sehen. Vermutlich hat es hier zuletzt nicht mehr genügend geregnet und so fuhr ich an kleinen, vertrockneten Maisfelder vorbei. Immer wieder sah ich, dass junge Sisalpflanzen auf den Feldern gesetzt wurden, vermutlich ist diese widerstandsfähiger und lohnt sich mehr als den Maisanbau. Später müssen die Blätter bzw. deren "Saft" verkauft werden, essen kann man die Pflanze nicht. Die Abnehmer, westliche Welt? diktieren dann wohl diesen.
Die Gegend macht doch einen recht armen Eindruck auf mich und die Leute haben sichtlich kein Geld. Hier im Pub bin ich z.B. der einzige Gast der etwas trinkt, die anderen lauschen einem Musikvideo. Morgen möchte ich nun nach Mwange (ca. 100km) oder lediglich ins ca. 50km entfernte same radeln. Beide Orte sind recht groß und lassen sich und lassen mich in Schlagdistanz zu Moshi (170km) kommen.
Gruß Welti
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Obwohl ich mich mit dem recht flott radelnden 54 jährigen unterhielt musste ich natürlich an unseren gemeinsamen Urlaub mit Papa, Thomas erinnern, als wir gemeinsam 1989 den höchsten Gipfel Afrikas bestiegen. 14 Jahre ist dies nun bereits her und viele Eindrücke wurden wieder wach.
"Der Sonnenaufgang am Gilmans Point, der höhenkranke Japaner der mit dem Schubkarren von der Kibo hut hinabtransportiert wurde, Papa mit seinem Sprechgerät, der Berliner Bär der noch nie einen Berg bestiegen hatte, Thomas mit seinen frierenden Füßen und, und, und.... Und dann war natürlich meine Person. Unheimlich stark und motiviert war ich damals beim Gipfelsturm und hätte wohl noch 500 Höhenmeter mehr absolvieren können. Wie auch immer, diesen gemeinsamen Urlaub werde ich wohl ebenfalls nie vergessen."
Und jetzt, 14 Jahre später kehre ich wieder an jenen Ort zurück und zwar mit dem Radel.... In den nächsten Tagen wird mich wohl noch des Öfteren die Vergangenheit einholen.
Auch heute fuhr ich fast den ganzen Tag über leicht auf und folgte einer Gebirgskette Richtung Osten. Die Masai Steppe im Westen war ebenfalls gut auszumachen.
Nach 53km erreichte ich Same und machte hier meine erste Pause. Entlang der Gebirgskette regnete es leicht, ist vielleicht eine Art Wetterscheide, während es über der Steppe wolkenlos war, es war Natur pur. Der Wind trieb die Wolken an die Gebirgskette wo sie auch hängen blieben. Ich hatte Gegenwind sodass ich ordentlich in die Pedale treten musste. Es war jedoch ein leichter, gleichmäßiger Anstieg ohne Rampen. Überall sah ich jetzt diese Sisalfelder, hoffentlich baut man hierbei bei dieser Monokultur nicht auf`s falsche Pferd. Auch heute sah ich wieder verdorrte Maisfelder, dennoch wurden dies auf den nächsten Regen vorbereitet, also nicht aufgegeben.
Wenig später passierte ich einen Ort wo Vogelfänger unterwegs waren. An einem Wasserloch hatten sie ein "durchsichtiges" Netz gespannt in dem einige Vögel zappelten. Ob diese verkauft oder verzehrt werden weiß ich nicht, zuvor sah ich an einigen Bäumen riesige Brutkästen hängen. Ich vermute fast, dass mit diesen ebenfalls Vögel gefangen werden.
Den ganzen Tag über folgte ich der Eisenbahnlinie, sie stammte noch aus der deutschen Kolonialzeit, und sah entlang der Strecke einige "deutsche" Reihenhäuser deren Dächer mit Ziegeln versehen waren. Der radelnde 54 jährige gab mir diese Information und er meinte nur, dass es für das Land gut gewesen wäre, wenn die Deutschen länger geblieben wären.... - er schwärmte nur so vom "Made in Germany".
Gruß Welti
1
Heute Morgen war es ein wenig kühl und so war ich doch ein wenig enttäuscht darüber, dass das Haupt des Kibo verschleiert war. Bei der Abfahrt war ich leicht "nervös" und meine Gedanken waren oft bei der damaligen Gipfelbesteigung.
"Um 1.00 standen wir damals auf um 5 Stunden später am Gilmans Point auf den Sonnenaufgang zu warten. Nach einer knappen Stunde des Wartens folgte die gut einstündige Kraterumrundung zum Uhuru Peak".
Es war ein radeln zwischen Gegenwart und Vergangenheit.
Abermals ging es bergab und km für km wurden die Komturen des Gipfelaufbaus sichtbarer. Mit jeder Minute gewannen die Sonnenstrahlen an Kraft und nach 1 Stunde radeln hatte ich beste Sicht auf beide Gipfel. Es war schon eine äußerst merkwürdige Stimmung und hinzu kam, dass sich über der Masai Steppe die Wolken sammelten während die Berge frei waren.
http://famouswonders.com/wp-content/uploads/2010/02/Moshi.jpg
http://climbingforchrist.org/Portals/6/Images/...o%20from%20Moshi.JPG
Nach ca. 30km erreichte ich die A23, welche die Verbindung zwischen Arusha und Mombasa darstellt. Ich gönnte mir eine Pause und fuhr danach nach Moshi. Immer wieder musste ich anhalten um ein paar Fotos zu schießen, der Kibo bildet halt doch einen famosen Hintergrund. Mal war es eine kleine Siedlung, ein Boab Baum mal ein einzelnes Haus die ich mit dem höchsten Berg Afrikas zusammen abbildete.
Hier in Moshi habe ich dann gleich beim 2. Hotel zugeschlagen. Das "Climber" war ausgebucht und für 10`Schilling pro Nacht schlafe ich im wohl komfortabelsten Hotel seit ich hier in Afrika bin, habe übrigens für 3 Nächte gebucht. Ich habe ein eigenes Bad, eine eigene Dusche und sogar mit warmen Wasser konnte ich mich duschen. Moshi sieht man den Reichtum, den die Touristen einigen wenige bringt, sichtlich an. Es ist eine reiche Gegend und einige Felder wurden gar mit Traktoren!!! bearbeitet, allerdings hatte ich das alles viel grüner in Erinnerung und war ja nur einen Monat später dort.
Zuerst wollte ich ja nur für zwei Nächte buchen doch vermutlich gefällt es mir hier besser als in Arusha.
Gruß Welti
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/44/Moshi_panorama.jpg (Moshi mit dem Kibo im Hintergrund)
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Zwischendurch wollte ich US$ mit der Visa Karte besorgen doch schien mir die Bearbeitungsgebühr von gut 10% viel zu hoch. So hoffe ich nun auf einen ATM Automaten in Arusha oder spätestens auf eine günstigere Möglichkeit in Nairobi, für das "Abheben" von 300 US$ wollte man 335 US$ berechnen.
Genau diese 35 US$ würde ein 3kg schweres Paket von Moshi nach Deutschland kosten, vermutlich werde ich morgen eines aufgeben und nicht erst in Nairobi. Das Versenden per Post wäre gar noch 10 US$ günstiger doch werde ich wohl die "sichere" Variante wählen. Das Paket mit dem Tagebuch sowie 12 Filme wäre wohl das Vorletzte auf meiner Reise, den wohl wichtigsten Gütern neben den Erinnerungen.
Heute war es mal wieder mächtig, prächtig heiß und nur um die Gipfel des Kibo und des Mawenze waren Wolken zu sehen.
Gruß Welti
http://kiliboystours.com/wp-content/uploads/2014/03/71.jpg
Schöne Luftaufnahme mit Kibo und Mawenze, vor Jahrmillionen war der Mawenze über 6.000m hoch. Hier sieht man mal wie Wind und Wetter die Natur beeinflussen.
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Seit einigen Wochen befinden sie sich ja in Südafrika... - seit meinem Start von Johannesburg aus habe ich mittlerweile 10.006km in Afrika zurückgelegt.
Eine etwas geänderte Kopie des Schreibens habe ich dann Juliette zukommen lassen, die mich in Iquitos doch mächtig hat ins Schwitzen kommen lassen.... Sie hat mir inzwischen ja auch 2 Mails geschrieben, einen Rundbrief und zuletzt ein persönliches. Noch heute denke ich gerne zurück an das Gespräch und bei diesem, bei ihr, hatte ich wohl das letzte mal so richtiges Herzflattern. Leider haben wir wohl zu unterschiedliche Auffassungen von der "wahren" Liebe, trotzdem würde ich eine solche Frau gerne mal in Freiburg kennenlernen.
Den Vormittag verbrachte ich dann hauptsächlich mit der Suche nach einem geeigneten Tagebuch. Ich wurde nicht fündig und habe somit auch kein Päckchen nach Deutschland aufgegeben.
Vielleicht, hoffentlich nicht.., fliege ich ja doch von Nairobi aus nach Deutschland.
Für kurze Zeit habe ich dann heute mit einer Amerikanerin? gesprochen, die sich für läppische 5.500 US$ eine Kibo Besteigung ergattern konnte - vor ca. 14 Jahren waren es derer 1.000, ich glaube für uns dreie. Der Trip beinhaltet eine 6 Tagestour, wir hatten damals zur besseren Akklimatisation einen weiteren in Anspruch genommen.
Eigentlich ist es beschämend wie wenig, eigentlich nichts, ich hier in Moshi unternommen habe. Sind das die Auswirkungen eines fast dreijährigen Weltenbummlerlebens?
Falls möglich radle ich morgen nach Arusha und vielleicht finde ich ja noch einen günstigen Serengeti Trip, bei 50 US$ pro Tag würde ich wohl schwach werden.
Gruß Welti
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http://famouswonders.com/wp-content/uploads/2010/02/Arusha.jpg
https://readtiger.com/img/wkp/en/Look_at_Mt._Meru_Arusha_Tanzania.jpg (Mt. Meru bei Arusha)
Arusha scheint ein wenig Moskitoverseucht zu sein und so habe ich mir vorhin erst einmal Moskitocoils gekauft. Zuvor war ich im Internetcafe und musste enttäuscht feststellen, dass der EHC seine 4. Niederlage der Saison gegen Regensburg hat hinnehmen müssen. 9 Spieltage vor Ende der Doppelrunde sind sie nun 8. und haben 6 punkte mehr als Duisburg welches allerdings ein Spiel weniger bestritten hat. Der Versuch tanz. Schilling in US$ zu tauschen schlug ebenfalls fehl, man vertröstete mich auf die Grenze.
Radlerisch gesehen stand der heutige Tag ganz im Zeichen vom guten 4.500m hohen Mt. Meru, dem Hausberg von Arusha, fast den ganzen Tag über konnte ich ihn sehen.
Los ging es heute morgen mit etwas Verspätung, ich war wohl noch nicht ganz ausgeschlafen denn sonst hätte ich nach dem Weg gefragt. Ich folgte den vielen Autos und befand mich bald auf Schotter. Nach gut 2km fragte ich nach dem Weg und musste wieder umkehren.... Es war ein herrlich kühler Morgen und das Radeln machte richtig spaß.
Ich verabschiedete mich vom Kibo und Mawenze und sah kurze Zeit später den Mt. Meru. Die ganze Strecke fuhr ich auf einem leicht welligen Hochplateau zwischen den Bergen, die fast die ganze Zeit über zu sehen waren. Zuerst war es steppenmäßig, später fuhr ich an großflächig mit Traktoren frisch gepflügten Feldern vorbei und war im Einzugsgebiet von Bananenplantagen.
Arusha dürfte wohl ein wenig höher liegen als Moshi. Obwohl die ganze Zeit über die Sonne schien kam ich nie richtig ins Schwitzen. Hier in der City bin ich vielleicht in einer etwas unsicheren Gegend abgestiegen, das Zimmer kostet lediglich 2,5`Schilling. Die etwas besseren Hotels kosten so zwwischen 10-20 US$. Vielleicht hätte ich ja auch schon morgen weiterfahren sollen, doch hoffe ich ein günstiges Serengeti Angebot in Erfahrung bringen zu können. Im Gegensatz zu Moshi wurde ich bisher noch nicht von sogenannten Vermittlern angesprochen worden.
Gruß Welti
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Gemäß diesem liegt Arusha bereits auf 1.390 Hm und dies ist auch der Grund dafür, dass es morgens und abends angenehm kühl ist, ein Fan ist wirklich nicht nötig.
Aufgrund des Kaffeeanbaus entwickelte sich Arusha Anfang des 20. Jahrhundert zu einem wirtschaftlichen Zentrum. Heutzutage zählt die Stadt über 200.000 Einwohner und zählt zu dem größten Industriezentrum Nordtansanias. Touristisch gesehen hat die Stadt mittlerweile Nairobi den Rang abgelaufen. Auch wenn heute Sonntag ist hoffe ich doch ein wenig über die Kosten eines Serengeti Aufenthaltes herausfinden zu können. Vermutlich bin ich in einem falschen, zu billigen Viertel abgestiegen denn bisher hat mich noch keiner bzgl. einer Safari angesprochen.
Na, das was ich nun fast befürchtet habe ist nun doch eingetreten...was?, dass ich hier und vermutlich in ganz Afrika an keiner einzigen Safari werde teilnehmen können. Bei zwei Agenturen hatte ich nachgefragt und der Tagespreis betrug zwischen 80-85 US$ pro Tag. Das Problem sind mal wieder die hohen Parkeintritts- bzw. die Übernachtungsgebühren. Für den Eintritt zahlt man 30 US$ und für das Nächtigen im Zelt derer 20. Wieder einmal verdient der Staat gut an den Touristen, die Guides werden es wohl nicht sein. Für eine 4 Tagestour zum Ngorogoro Krater, hatte ich bereits 1989 besucht, Lake Manjara ebenfalls sowie die Serengeti hätte ich 300 US$ bezahlen müssen, da lasse ich es mir doch lieber während dem Rest meiner Tour gut gehen.
Vielleicht ist ein Besuch der Masai Mara von Nairobi aus ja billiger, dort werde ich vermutlich einige Tage verbringen.
Nachdem ich gestern aufgrund der bevorstehenden gefährlichen Abschnitte, nördlich von Nairobi sollen Rebellen aus Somalia Überfälle tätigen sowie dem vermutlichen Irakkrieg, sieht die Welt heute schon wieder rosiger aus. So wie es derzeit ausschaut werde ich meine Tour fortsetzen und nicht von Nairobi aus heimfliegen. Wieder einmal lege ich meine Zukunft in die Hände Gottes und hoffe, dass alles gut gehen wird.
Heute morgen habe ich dann noch 150´tanz. Schilling in 12`keniatische umgetauscht, an der Grenze wird es sicherlich hektischer zugehen.
Gruß Welti
http://i0.wp.com/www.relativityonline.com/....1263222293.1_arusha.jpg
volle Straßen in Arusha
http://www.raineralbiez-vulkane.de/images/...Markt%20image0035_36.jpg
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https://de.wikipedia.org/wiki/Moshi
und
https://de.wikipedia.org/wiki/Arusha
gruß welti
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Heute morgen bin ich kurz vor 6.30 gestartet und war ein wenig über das dunkle Wetter erstaunt. Überrascht hat mich dies vor allem, da keine Wolken am Himmel zu sehen waren, ich habe mich halt doch schon wieder ein gutes Stück von meinem östlichsten Punkt in DAR entfernt.
Auf der ersten 30km ging es größtenteils bergauf, Oldonyo Sambu, und erreichte den Ort mit einem gefahrenen Schnitt von 13,3 km/h. Immer wieder musste ich mich während des Fahrens umdrehen und zum Mt. Meru bzw. Kibo zurückblicken. Ich hatte keinerlei Probleme mit dem Auffinden der richtigen Straße, den Abzweig nach Dodoma hätte ich wohl jedoch verpasst.
In Oldonyo Sambu stärkte ich mich erst einmal mit 2 Chapatis, einer Coke, einem Chai sowie 1,5l Wasser. Zu diesem Zeitpunkt spürte ich meine Beine doch sehr.
Die Gegend ist die Heimat der Massai und auffallend waren die Hütten in denen sie wohnten. Seite Sambia leben die Menschen wieder in den typischen Rundhütten. Auffallend waren dabei die armdicke Stämme, die als Grundmauern dienten, die Zwischenräume wurden mit Erde dichtgemacht. Außerdem waren die Dächer besonders dick beschichtet, ich denke dass hier wirklich kein Tropfen Regen durchkommt. Es war eine äußerst offene Steppe/Graslandschaft in der kaum noch Bäume bzw. Dornenbüsche zu sehen waren, eben eine Weidelandschaft.
Überrascht war ich dann doch ein wenig über die vielen Ziegen, Esel die gehalten wurden. Bisher dachte ich immer, dass die Massai ausschließlich Rinder züchten würden, Produktvielfalt heißt dies wohl in der Fachsprache.
Noch 1-2 km ging es bergauf und danach änderte sich die Landschaft abermals. Eine von Menschenhand fast unberührte Natur wurde wieder den Dornenbüschen überlassen. Im Osten begann der Kibo sein Haupt zu verschleiern, beim Mt. Meru sah es so aus als ob er gar aktiv wäre.
Der grobe Asphalt sowie ständiger Gegenwind hinderten mich am schnelleren Vorankommen.
Nach 82km erreichte ich nach einem weiteren, jedoch wesentlich kürzerem Anstieg Longido. In diesem Ort schien mir die Tradition der Massai sowie der Tourismus harmonisch im Einklang zu sein. Gezeigt wird dort den Touris, wie die Massai leben, ich begnügte mich jedoch lediglich mit einer Pause.
Im leichten bergauf, bergab erreichte ich nach 107km Namanja, den Grenzort zu Kenia. Der Ort hat keine Elektrizität und ist praktisch zweigeteilt. Anscheinend gibt es hier wieder mehr Prostituierte, die Prostitution soll in Kenia jedoch wesentlich verbreitet sein.
In Tanzania bin ich somit 1.593km gefahren und habe mit knappen 16 doch ein wenig mehr Geld ausgegeben als erhofft, der "Kili times" war dies wohl geschuldet.
Gruß Welti
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Nach abermals schlafreicher Nacht war ich um 6.30 an der Grenze und die Ausreise aus Tanzania war kein Problem.
KENIA ich komme schoss es mir durch den Kopf und war mehr als überrascht, dass ich als Deutscher ein Visa für dieses Land benötigte. Meine bisherigen Infos aus dem 2001 LP sowie der 98er Dumont Ausgabe waren andere. Die Einreise bzw. das Visa kostet nun seit Februar 2001 50 US$, ich musste gewaltig schlucken.
Als erstes ging es nun darum ein paar US$ "einzusammeln" weil ich nicht meine letzten aufbrauchen wollte. Für 78,5 : 1 bekam ich einen recht guten Kurs, fast alle wollten 80 k.Schilling, einer gar unverschämte 90......
Mit einem etwas grimmigen Gesichtsausdruck zahlte ich die 50 US$ und erhielt im Gegenzug mein Visa mit einer Gültigkeit von 3 Monaten. Der Grenzübergang dauerte somit eine gute Stunde.
Auffallend war, dass hier viele gut gebaute Massai einen Job als Security Man hatten. Die Hauptaufgabe wird wohl sein die draußen parkenden Autos zu bewachen. Es ist eben ein modernes Naturvolk welches trotz ziviler Bekleidung leicht an den durchbohrten Ohren zu erkennen ist.
Irgendwie kam ich aufgrund der verspäteten Startzeit überhaupt nicht in die Gänge und machte nach 17km, 35km sowie 55km jeweils eine kleinere Pause. Richtig "froh" war ich dieses mal über die nicht stimmenden km Angaben in meiner Karte. Anstatt der angegebenen 144km waren es dann lediglich derer 86. Fast den ganzen Tag über hatte ich starken Gegenwind, der Asphalt war gut.
In den ersten zwei Dritteln war es abermals ein Radeln durch Massai Land, auch hier in Kajijado sehe ich viele im Ort. Genießen konnte ich das alles jedoch überhaupt nicht, da ich mit meinen Gedanken bei den möglichen Gefahren der Zukunft war. Der vermutlich unmittelbar bevorstehende Irak Krieg, der Norden Kenias u.s.w., gedanklich war ich heute mehrfach auf meinem Heimflug......
Ich weiß wirklich nicht was ich machen soll, ein Heimfliegen würde mich jedoch nicht glücklich heimkehren lassen. Vermutlich werde ich nun die jeweiligen Gespräche mit den Botschaften abwarten und danach entscheiden. Erleichtert würde mir wohl die Entscheidung werden, wenn es tatsächlich größere Probleme bei der Beschaffung des Visums für den Sudan gäbe. Anders als z.B. in SA verspüre ich dennoch den Drang meine Reise fortzusetzen. Vielleich nehme ich für die 500km im Norden des Landes ja wirklich den Bus, von den Rebellen Somalias haben mi jetzt doch schon mehrere Leute gewarnt, und zwar von Isiolo bis zur äthiopischen Grenze Moyale.
Eigentlich schade ist die Tatsache, dass ich aufgrund meiner Zukunftsgedanken den Kontakt zu den Massai vergessen hatte. Bei meinen zahlreichen Pausen hätte ich hierzu jeweils die Möglichkeiten gehabt.
Morgen möchte ich nun Nairobi erreichen und werde dort mindestens eine Woche bleiben.
Gruß Welti
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Nachdem ich Nairobi Zentrum erreicht hatte machte ich mich erst einmal auf die Suche nach einem Zimmer, wurde fündig und nächtige derzeit für 300 keniatische Schilling in einem Dorm einer Reiseagentur. Diese bietet die Masai Mara für 50 US$ pro Tag sowie 27 US$ Eintrittsgebühr an, gar nicht so schlecht. Sollte ich die Tour buchen wären drei Nächte im Dorm frei, jede weitere würde 150 Schilling kosten. Falls ich buchen sollte werde ich dies vermutlich von hier aus machen. Übrigens habe ich zwei junge Engländerinnen als Zimmergenossinnen welche von meiner Tour total begeistert waren.
Skyline vs Slums
https://icontramundum.files.wordpress.com/2013/09/nairobi-skyline.jpg http://www.citiesalliance.org/sites/...20Nairobi,%20Kenya%20(9)_0.JPG
https://mediaflip.files.wordpress.com/2010/03/nairobi_kibera_04.jpg
Nachdem ich mich geduscht und die Radlerklamotten gewaschen hatte machte ich mich auf dem Weg zum General Post Office und siehe da, mein Päckchen ist heute angekommen, was für ein Timing. Taka, vermutlich Belinda oder doch Daryl, Jutta sowie Tini hatten mir jeweils einen Brief geschrieben. Wirklich enttäuscht war ich dann, dass mir weder Wolfgang, Regina und Käthe eine Zeile haben zukommen lassen.
Morgen möchte ich nun die Botschaften von Deutschland, Äthopien sowie den Sudan besuchen um mich dann zu entscheiden wie es weiter gehen soll.
Der heutige Radeltag war alles andere wie spektakulär. Wieder einmal habe ich mich ausschließlich mit meiner Zukunft beschäftigt und konnte mich auf nichts anderes konzentrieren. Dieser Zustand ist alles andere wie befriedigend und lässt mich fast verrückt werden. Das Fahren war recht gefährlich, vor allem als der Verkehr von Mombasa noch hinzukam. Zum Glück wurde die Fahrbahn so ca. 20km vor Nairobi zweispurig.
Ansonsten ging es größtenteils bergab und mehr und mehr verschwanden die Dornengebüsche, zuletzt war es Steppe pur. Seit langer, langer Zeit waren Gebiete mal wieder eingezäunt.
Gruß Welti
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Gebucht habe ich den Rückflug zum 06.März und bekanntlich habe ich mein Abenteuer der Weltumradlung am Rosenmontag den 06.03.2000 gestartet, voller Hoffnungen und Erwartungen. Der Flug startet Nachts um 23.00 und voraussichtliche Ankunftszeit in Frankfurt, über Amsterdam, ist der folgende Morgen um 10.00. Dieses mal fliege ich mit der KLM und das Ticket hat mich 3.600 k. Schilling gekostet was in etwa 431 US$ entspricht, das ist o.K.. Eine andere Reiseagentur nannte mir den gleichen Preis doch wäre der Abflug zwei Tage später gewesen. Andere Fluglinien waren 100, über Dubai, bzw. 200 US$, Äthopien, teurer.
Diese Ausgaben waren jedoch nicht alle die ich hatte denn danach habe ich so als Abschluss eine 4 tägige Safari in die Masai Mara gebucht. Dieser "Spaß", hoffentlich kann ich den Trip genießen, hat mich weitere 200 US$ gekostet. Auf dem Programm steht zudem noch der Besuch des Kuke NP.
Erstes Ziel heute Morgen war die Deutsche Botschaft wo ich meine drei neuen Kreditkarten habe abholen können. Da ich wohl etwas zerknirscht dort angekommen bin meinen sie nur, dass ich wohl dir richtige Entscheidung getroffen hätte.
Letztendlich gestand ich mir ein, dass ich nicht an das denken sollte was ich eventuell hätte erleben können sondern vielmehr an das, was ich alles während meiner Reise habe sehen, erleben dürfen. Noch wissen die Eltern nichts von meinem Entschluss doch werde ich sie vermutlich noch heute anrufen. Ein überraschendes, plötzlich vor der Haustüre stehen würde sie wohl überfordern......
Gruß Welti
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Am heutige Tag habe ich praktisch nur eine Mail an die Eltern sowie eine an die Firma geschrieben. Gedanklich war ich nochmals in der Vergangenheit und bin die einzelnen Stationen meiner durch durchgegangen. Die wird in Zukunft wohl noch häufiger geschehen....
Beim Kauf der Briemarken im Postoffice wollte man mich mal wieder beklauen. Ich legte meinen Geldbeutel auf den Schaltertresen und sprach mit dem Beamten. Ein Mann kam hinzu und legte ein größeres Kuvert auf mein Portemonnaie, mit der anderen Hand griff er wenig später danach. Ich sah dies und hätte ihm am liebsten eine geschossen lies es aber bei lautem Gebrülle und einigen unschönen Worten. Zuletzt gab es noch den Stinkefinger doch war der Mann inzwischen schon geflüchtet.
Morgen beginnt nun mein Masai Mara Trip und ich hoffe, dass es eine interessante Tour wird und mich ein wenig auf andere Gedanken bringt.
Gruß Welti
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https://de.wikipedia.org/wiki/Masai_Mara
Gruß Welti