Culture Club

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neuester Beitrag: 16.12.24 15:56
eröffnet am: 22.09.12 21:13 von: Fillorkill Anzahl Beiträge: 61306
neuester Beitrag: 16.12.24 15:56 von: goldik Leser gesamt: 6601622
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27.04.14 16:22
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14445 Postings, 4730 Tage Zanoni1Filmtip für Dich:



Kultfigur der Beat-Generation, Pionier der Gegenkultur, Drogenpapst: William S. Burroughs riss Grenzen des Mainstream ein, erhob den Drogenrausch zum künstlerischen Medium, wurde zum ungewollten Wortführer der schwulen Befreiungsbewegung. Sein Roman "Naked Lunch" wurde zur Bibel von Punks, Hippies, der Queer-Bewegung, von Revolutionären, Künstlern und Musikern in aller Welt.

So ziemlich jede gegenkulturelle Bewegung des 20. Jahrhundert beruft sich auf ihn: "William S. Burroughs: A Man Within"ist der liebevoll-forschende Versuch, den Menschen zu ergründen, der aus Versehen seine Frau erschoss, dessen Werk den Konservatismus seiner Zeit bis ins Mark erschütterte, dessen kreative Gewalt die Kultur des 20. Jahrhunderts beben ließ.

Wie kaum eine Künstlerfigur steht Burroughs für einen radikalen Widerspruch, den Regisseur Yony Leyser in seinem Film vorbehaltlos auslotet: zwischen Individualismus und Abhängigkeit, zwischen Unabhängigkeit und Vereinnahmung entsteht das intime Porträt eines großen Schriftstellers, getragen vom genialen Score von Patti Smith und Sonic Youth.

Leyser bekam die Großen und Bekannten, die Jünger, Weggefährten, Kritiker und Bewunderer vor die Kamera: In exklusiven Interviews und Archivmaterial erzählen Patti Smith, Iggy Pop, Gus Van Sant, John Waters, Genesis Bryer P-Orridge, Sonic Youth, Laurie Anderson, Amiri Baraka, David Cronenberg und Allen Ginsberg Geschichten aus dem Reich eines extremen Grenzgängers.  

27.04.14 16:38
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14445 Postings, 4730 Tage Zanoni1Ergänzung:

"Nur grundsätzlich gilt für die Industriellen, dass kulturelle Kreativität aus dem Dissent hervorgeht und hervorgehen muss. Der Dissent ist dabei der Trigger, nicht Funktion..."

Ein Phänomen, das sich ja immer in schöner Weise gerade auch in unseren Diskussionen zeigt :)

 

27.04.14 16:51
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14445 Postings, 4730 Tage Zanoni1So wichtig Burroughs allerdings auch als

Einfluss in vielen Bereichen ist, mit Kerouac konnte ich immer etwas mehr anfangen.
Mittlerweile dann allerdings auch eher in einem etwas nostalgischem Sinne. (Manches überlebt sich dann auch einfach ein bisschen im Laufe der Zeit)

Rare beat footage:




 

27.04.14 17:50
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14445 Postings, 4730 Tage Zanoni1Music and Prose



Die Geschichte der Beatgeneration ist sehr eng mit der Geschichte des Jazz der 40er und 50er verknüpft.

Gehen sie beinahe allen nachfolgenden Sub- und Jugendkulturen der zweiten Hälfte des letzten Jahrhundert ideel voraus (sie haben wirklich unglaublich viel in einem erstaunlich weitem Spektrum vorweggenommen) so muss man eigentlich auch sagen das der Jazz jenen nachfolgenden Bewegungen vorausgegangen ist.
Der Bebop war der Punk der 40er und 50er.

Die Formlosigkeit und Explosivität der schnellen Improvisationen hat von der eigentlichen Idee, die dahinter steht dabei tatsächlich viel mit dem späteren Punk zu tun. Der Cooljazz etwas weniger, dabei war er allerdings im Grunde nicht minder revolutionär.
 

27.04.14 17:58
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14445 Postings, 4730 Tage Zanoni1Charles Mingus:

27.04.14 18:00
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14445 Postings, 4730 Tage Zanoni1Chet Bakers Cool Jazz

27.04.14 18:02
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14445 Postings, 4730 Tage Zanoni1Jazz and Prose II

27.04.14 18:07
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14445 Postings, 4730 Tage Zanoni1Bukowski about art or the strongest of the strange

27.04.14 22:15
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71757 Postings, 6036 Tage FillorkillZanomaus,

Dein kultureller Background überrascht mich einmal mehr. Da ich vermutlich einige Jahre mehr (geb 1893) zum Aufsaugen und Ausleben hatte, sind meine Konzepte zwar stringent, aber bereits auch festgelegt. Du hingegen gehst zwar naiv (im besten Sinne), aber eben auch offen an das Sujet. Schön, dass wir uns getroffen haben !
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'Being a contrarian is tough, lonely and generally right'

27.04.14 22:52
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14445 Postings, 4730 Tage Zanoni1Gibt eine sehenswerte Doku

über Tennessee Williams, die ich allerdings leider nirgends finden konnte:

"Überall ist Süden -
Die Wirklichkeiten des Tennessee Williams"
von Herbert Krill

http://www.3sat.de/programm/?showid=C69D28287C3B9A23  

27.04.14 23:47
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71757 Postings, 6036 Tage Fillorkillwhen I was young


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'Being a contrarian is tough, lonely and generally right'

28.04.14 01:03
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14445 Postings, 4730 Tage Zanoni1Finde ich auch, Fillimaus!

Dabei hätte ich Dich jetzt eher etwa auf Jahrgang 1955 geschätzt ;)

Deine Variante einer Rock'n Roller Mentalität ist mir übrigens durchaus sehr vertraut.
Es ist aber eigentlich weniger meine eigene Geschichte, als die eines anderen, dem ich dabei auch den Zugang zu vielen anderen Dingen verdanke.

Ich denke übrigens nicht, dass Vielseitigkeit und Offenheit unbedingt von Naivität oder mangelnder Stringenz begleitet sein muss, ganz im Gegenteil.

Hier aber eine schöne zeitlose naive melody:



sometimes it may be good to "stop making sense"
... we might accidentally finde some, then



 

28.04.14 01:22
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14445 Postings, 4730 Tage Zanoni1Deinen Avatar hatte ich schon geschnallt

Interessant, dass du dir gerade Majakowski ausgesucht hast.
Der Astronaut aus 2001, Silence aus "Leichen pflastern seinen Weg" und nun ein russischer Futurist.

Interessanter Weise scheint bei Dir mit solch einem Wechsel der Avatare auch immer eine thematische Verschiebung des Schwerpunktes Deiner Beiträge einzusetzen, wie ich meine bisher beobachtet zu haben.

So unterschiedlich die bisherigen Avatare eigentlich waren, irgendwo passen sie alle ganz gut, vor allem zur jeweiligen Phase.

Der russische Futurismus ist allerdings eher ein dunkler Fleck auf meiner kulturellen Landkarte.
 

28.04.14 11:47
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71757 Postings, 6036 Tage Fillorkillfriends


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'Being a contrarian is tough, lonely and generally right'

28.04.14 11:49
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71757 Postings, 6036 Tage FillorkillA Visionary's Tragic Journey


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'Being a contrarian is tough, lonely and generally right'

28.04.14 12:01
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71757 Postings, 6036 Tage Fillorkillrodchenko


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'Being a contrarian is tough, lonely and generally right'

28.04.14 12:55
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71757 Postings, 6036 Tage FillorkillZan,

ich halte für praktisch unmöglich, gleichzeitig stringent und offen zu sein. Der stringente Typ pflegt ein klares Gefühl für seine Positionierung im Kosmos wie in der Geschichte. Dieses Gefühl definiert: so und nicht anders. Auf dieser restringierten Bahn entwickelt er seine Kreativität, weil diese mit Focusing zusammenfällt. Dieser Typ markiert grundsätzlich eine tragische Figur, weil er notwendig mit der äusseren Realität kollidiert, die keineswegs nach dem Prinzip 'so und nicht anders' funktioniert. Seine Kreativität wird von diesem Widerspruch gespeist, solange dieser im Bewusstsein reflektiert und repräsentiert wird...

Adressat des stringenten Kreativen ist der offene Typ, der gerade weil er relativieren kann, sich auf das geschlossene Weltbild anderer einlassen wird. Im Prinzip wie ein interessierter Schüler, der die Kunstgeschichte durchgeht und deren gegensätzlichsten Momenten etwas abgewinnen kann. Vielleicht schwärmt er mal temporär für dieses, dann für jenes, aber stets ohne sich definitiv festzulegen. Beide Typen brauchen (und bedingen) sich gegenseitig...

Silence, Bowman und Majakowski sind tragische Helden, Joy Div & frühes Industrial die Musik und der postmoderne Dekonstruktivismus (mit postmarxistischen Basics) die Philosophie meiner Jugend. Koordinaten eines kulturellen Bezugssystems, aus dem ich mich in all den Jahren keinen Zentimeter entfernt habe. ('if you are twenty one, most of life is done')...
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'Being a contrarian is tough, lonely and generally right'

28.04.14 22:30
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3329 Postings, 5768 Tage ArmitageS O H N

28.04.14 23:17
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71757 Postings, 6036 Tage FillorkillJa, so ist mein Freund Armi

Taucht für einen flüchtigen Moment im Boheme-Club auf, wirft ein paar Nuggets auf den Tisch. Und ave...
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'Being a contrarian is tough, lonely and generally right'

28.04.14 23:41
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3329 Postings, 5768 Tage Armitageave?

ave ist ein ganz cooler Laden in Stuggi.
http://www.ave-anziehsachen.de

Lieber aber:
http://www.bungalow-gallery.com/stores/bungalow/

So - und ich bin wieder weg - noch schnell drüben bei den Ökonomen ein zappe-dusteres Hirn beleidigt - und gehabt euch wohl! Nitrat durch Gülle macht dumm.  

29.04.14 14:40
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14445 Postings, 4730 Tage Zanoni1Ein interessanter Gedanke

An der Idee dieser Synergie, die in der Begegnung dieser beiden Typen entstehen kann, ist schon etwas dran.
Ich finde mich in Deiner Analysse auch durchaus ein bisschen wieder.

Auch bei mir gibt es dabei aber natürlich feste Bezugspunkte und Konstanten. In meinem kulturellen Koordinatensystems ist aber einfach genug Platz für viele verschiedene Dinge. Manches ergibt sich dann auch einfach irgendwo aus der eigenen Biographie. Auch das Thema des Liberalismus (im ureigentlichen Sinne) spielt dort sicher eine Rolle.

Das, was Du mit Deinem Vergleich beschreibst, sich als Schüler begeistert durch die Kunstgeschichte zu wühlen, kommt dann bei mir aber zugegebener Maßen auch noch ein bisschen dazu - vor allem im Bereich der Musik, die bei mir insgesamt einen ungeheuren Stellenwert im Leben hat, und auch immer hatte. Auch dies ist eine fester Bezugspunkt, wenn Du so willst, aber eben mit beweglichen Inhalten.

Darüber hinaus sind Veränderung und Transformation einfach ein fester und dauerhafter Bestandteil des Lebens, die immer in einem Spannungsverhältnis zum ebenso ursprünglichen und wichtigem Prinzip stehen, Dinge zu erhalten und zu bewahren. Es ist kein Widerspruch, zu versuchen diesen beiden Polaritäten gleichsam Raum zu lassen wo es eben sinnvoll erscheint. Es geht da eigentlich eher um Balance als um Stringenz.

Zur Stringenz im allgemeinen möchte ich ausserdem als  grundsätzlichen Gedanken einwerfen, dass die Beweglichkeit als übergergordnetes Prinzip in seiner Beweglichkeit nicht weniger stringent ist, als die Unbeweglichkeit in seiner Unbeweglichkeit.
Es ist lediglich ein anderes Prinzip, das darin zum Ausdruck kommt.
Im besonderen gedacht müssen Bewegungen dann auch keineswegs nach beliebigen Mustern erfolgen. Auch hier kann es eine in deinem Sinne "stringente" Ordnung geben, auch wenn sie sich einem anderen vielleicht nicht immer ganz erschließt.

Was Kreativität anbelangt, so kann sie aus allen möglichen Quellen enstpringen.
Es sind es nicht nur Widersprüche zwischen dem Menschen und seiner Umwelt, die Kreativität freisetzen können, sondern auch Widersprüche zwischen grundsätzlichen Prinzipien des Lebens oder der Umwelt und nicht zuletzt auch Widersprüche im Menschen selbst. Ausserdem gibt es dann auch noch jene Art von Kreativität, die in völliger Vergessenheit oder in einer Art vergessener Versunkenheit entsteht  (Gerade in der Musik).

p.s.:
Deine sympathische selbstkritische Haltung impliziert  im Grunde bereits, dass dieses "so und nicht anders" eigentlich doch mehr Raum für anderes zulässt, als es Dir auf den ersten Blick erscheinen mag.

 

29.04.14 14:45
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14445 Postings, 4730 Tage Zanoni1There's a bit of magic in everything

...and some loss to even things out

 

29.04.14 16:30
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14445 Postings, 4730 Tage Zanoni1Traschke ...äh... Lou Reed fragt:

29.04.14 16:51
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14445 Postings, 4730 Tage Zanoni1#843 Gutes Ding, Armi

06.05.14 02:29
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14445 Postings, 4730 Tage Zanoni1Supervillain music

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