Ist die Akkuherstellung der Rettungsanker für den chinesische Elektroautopionier BYD? Im ersten Halbjahr 2011 konnte die Akku-Sparte die Gewinne aus dem Autogeschäft bereits übertroffen...
BYD ist hierzulande in erster Linie als Elektroautopionier bekannt. Allerdings stellt das Unternehmen auch konventionelle Autos und Akkus her. Und gerade das letzte Geschäftssegment scheint überproportional zu wachsen.
Laut einem Bericht der chinesischen Zeitschrift "Securities Daily" hat die Akkuherstellung bei BYD die firmeneigene Autosparte längst überflügelt: Im ersten Halbjahr soll das Unternehmen mit wiederaufladbaren Batterien einen Umsatz von 11,9 Milliarden Yuan (1,84 Milliarden US-Dollar) generiert haben, während das Autogeschäft im gleichen Zeitraum lediglich auf 9,5 Milliarden Yuan kam. BYD wollte diese Zahlen bislang nicht bestätigen.
BYD gilt als der erste Hersteller, der die Dominanz der japanischen Konzerne auf dem weltweiten Akkumarkt erfolgreich brechen konnte. Die Produktion hochwertiger Akkus besitzt schon seit langer Zeit eine hohe Priorität für BYD, da die Energiespeicherung und rasche Aufladung bei den Elektroautos nach wie vor das größte Problem darstellt. Das Unternehmen rechnet damit, dass der Massenmarkt erst dann anspringen wird, wenn die verfügbaren Akkus besonders leistungsfähig und langlebig sind.
Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wendet BYD jedoch auch als Auftragsproduzent für Elektronikkonzerne an. Durch die zunehmende Verbreitung von Handheld-Geräten wie zum Beispiel Smartphones ist die Akkuherstellung mittlerweile zu einem gigantischen Markt herangewachsen. In dieses Bild passt auch, dass BYD Mitte Januar bestätigt hatte, mit dem US-Elektronikriesen Apple einen Zuliefervertrag abgeschlossen zu haben.
Doch auch auf dem Automarkt tut sich etwas: Die Analysten von Daiwa Securities rechnen damit, dass sich der kriselnde chinesische Automarkt wieder erholen dürfte und erwarten künftig wieder Zuwachsraten im zweistelligen Prozentbereich. BYD wird davon zweifelsohne profitieren, da das Unternehmen mit der Mittelklasse-Limousine G6 und dem SUV-Modell S6 derzeit zwei Verkaufsschlager im Programm hat.
Aufgrund der Analyse von Daiwa hatte die Aktie von BYD gestern 3,8 Prozent zugelegt. Heute wurde ein Teil der Zugewinne jedoch wieder abgegeben: An der Börse Hongkong steht der Aktienkurs von BYD derzeit 0,6 Prozent im Minus auf 24,40 Hongkong-Dollar.
Autor: (hg), Quelle: EMFIS.COM |