SES Research - Helma Eigenheimbau halten
17:01 28.09.07
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Robert Suckel und Torsten Klingner, Analysten von SES Research, stufen die Aktie von Helma Eigenheimbau (ISIN DE000A0EQ578/ WKN A0EQ57) von "kaufen" auf "halten" herab.
Nachdem Helma am 26.09.2007 die Halbjahreszahlen veröffentlicht habe, sei heute der entsprechende Bericht vorgelegt worden. Im ersten Halbjahr habe Helma die eigenen Ziele nicht erreichen können. Die enttäuschenden Halbjahreszahlen hätten das Management dazu veranlasst, die Guidance für 2007 mit einem Umsatzziel von EUR 80 Mio. und einem EBIT von EUR 5,5 Mio. auf erschreckende rund EUR 60 Mio. Gesamtleistung und EUR -1,0 Mio. EBIT zu reduzieren.
Die Gesamtleistung sei im 1. Halbjahr um 8,5% gegenüber dem Vorjahr gefallen. Ursächlich dafür sei insbesondere gewesen, dass es Helma nicht gelungen sei, wie vom Unternehmen angekündigt, die durchschnittliche Auftragsbearbeitungszeit je Eigenheim zu senken. Des Weiteren habe sich Helma zwar mit einer Steigerung des Auftragseingangs um 12% (SESe +20%) dem negativen Marktumfeld entziehen können, jedoch hätte dieser deutlich stärker ansteigen müssen, um sich positiv auf die Gesamtleistung auszuwirken.
Leicht erhöhte Materialkosten hätten zu einem Rückgang der Rohmarge um 1,5% geführt, da Preissteigerungen nicht so schnell hätten weitergegeben werden können. Das EBIT habe EUR 2 Mio. unter der Erwartung der Analysten von SES Research gelegen, wovon EUR 1,5 auf den geringeren Rohertrag und EUR 0,5 Mio. auf erhöhte Vorlaufkosten durch den Strukturaufbau insbesondere in Süddeutschland entfallen würden. Vor allem die erhöhten Personalkosten für neu eingestellte Bauleiter würden sich hier niederschlagen.
Helma habe schwache Halbjahreszahlen und einen erschreckenden Ausblick auf das Gesamtjahr 2007 präsentiert. Die Analyse der Zahlen zeige, dass Helma nicht in erster Linie ein Markt- sondern ein Strukturproblem habe. Nur so würden sich die nicht erreichte Reduktion der Durchlaufzeiten und die späte Reaktion und Kommunikation dieser Probleme erklären lassen. Der gestiegene Auftragseingang vermöge da trotz des sehr schwachen Marktumfeldes kaum zu trösten. Nachdem bereits die Geschäftszahlen für 2006 und der erste Ausblick 2007 die Erwartungen nicht ganz hätten erfüllen können, sei der vorgelegte Halbjahresbericht und Ausblick eine herbe Enttäuschung. Helma müsse jetzt schnellstmöglich die internen Abläufe verbessern und das Controlling professionalisieren.
Durch die Prognoseanpassung liege der auf einem DCF-Modell basierende faire Wert bei EUR 17 je Aktie. Der faire Wert auf Basis des Free Cash Flow Yield liege für 2008 bei EUR 9,61 je Aktie und für 2009 bei EUR 23,50 je Aktie. Nach dem Vertrauensverlust und der Unsicherheit über die erfolgreiche Lösung des Strukturproblems würden die Analysten von SES Research das Kursziel bei EUR 13 sehen. Deutliches Kurspotenzial würde sich dann ergeben, wenn handfeste Anzeichen einer Verbesserung erkennbar seien z.B. wenn das Projekt 1.000-20-10 wirklich greife.
Die Analysten von SES Research senken ihr Rating für die Helma Eigenheimbau-Aktie von "kaufen" auf "halten". (Analyse vom 28.09.2007) (28.09.2007/ac/a/nw) Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten: Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen. |