Die von dpa-AFX befragten Experten rechnen für die ersten drei Monate im Schnitt mit einem operativen Ergebnis (EBIT) von 850 Millionen Euro nach 840 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Die Analysten erwarten aber eine Erklärung, wie es zu dieser Steigerung gekommen ist.
Der Chemie- und Pharmakonzern will am Mittwoch (7. Mai) seine Zahlen für das erste Quartal vorlegen. Auf seiner Hauptversammlung hatte der Konzern überraschend ein über dem Vorjahresvergleichswert liegendes operatives Ergebnis angekündigt. Die Schätzungen der Experten reichen von 796 Millionen bis 875 Millionen Euro.
QUARTALSÜBERSCHUSS
Beim Quartalsüberschuss rechnen die Analysten im Durchschnitt mit einem Rückgang von 523 Millionen Euro auf 459 Millionen Euro. Die Schätzungen reichen dabei von 445 Millionen bis 479 Millionen Euro. Für den Umsatz hatte der Konzern für das erste Quartal nach vorläufigen Zahlen ein Wachstum von vier Prozent auf 7,3 Milliarden Euro gemeldet.
TALSOHLE BEIM GEWINN DURCHSCHRITTEN?
UBS Warburg äußerte sich skeptisch über die Ergebnisverbesserung. Selbst nach der Überarbeitung der eigenen Prognosen komme man lediglich auf ein operatives Ergebnis von 796 Millionen Euro, schreiben die Experten in einer Studie. Noch sei unklar, wie die von Bayer angekündigte Ergebnissteigerung zustande gekommen sei.
UBS Warburg hat vor allem ihre Prognose für das in CropScience gebündelte Pflanzenschutzgeschäft angehoben. Der Konzern hatte Aventis CropScience im vergangenen Jahr für 7,25 Milliarden Euro gekauft. Im ersten Quartal wird das traditionell im ersten Halbjahr besonders starke Geschäft erstmals in der Bilanz berücksichtigt. Dadurch könnte nach Einschätzung von WestLB Panmure ein Wachstumsbeitrag von 12 bis 13 Prozent im ersten Quartal beim Umsatz verbunden sein.
Merrill Lynch hält Überraschungen bei der Bilanzvorlage nach wie vor für möglich, insbesondere bei CropScience. Unklar sei zum Beispiel die Höhe der Verkaufserlöse durch den Verkauf des insektiziden Wirkstoffes Fipronil an den Chemiekonzern BASF . Im Vergleich zum vierten Quartal erwartet Merrill Lynch im Chemie- und Polymergeschäft eine Verbesserung zum Vorquartal. Nach Einschätzung von WestLB-Analyst Andreas Theisen standen diese Sparten allerdings im ersten Quartal unter deutlichem Margendruck.
LIPOBAY
Neben den Bilanzzahlen dürften weitere Nachrichten über die Entwicklung der anhängigen Lipobay-Verfahren in den USA von den Experten mit Spannung verfolgt werden. In den USA liegen insgesamt 8.600 Klagen wegen Lipobay vor. Bayer hatte die ersten beiden Prozesse für sich entschieden und zudem 740 (Stand 25. April) außergerichtliche Einigungen erzielt.
Bayer hatte den Cholesterinsenker im Sommer 2001 weltweit vom Markt genommen, nachdem der Verdacht aufgekommen war, dass das Medikament in Verbindung mit einem anderen Präparat tödlich wirken könnte./jha/zb/she
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